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Wintergärten

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Vom Detail zum Ganzen

Kaum ein Bauteil hat in den letzten Jahren das Erscheinungsbild von Wohnhäusern so nachhaltig beeinflusst wie der Wintergarten. Der Markt bietet Glasanbauten vielfältigster Art, um die Träume vom Wohnen mit der Sonne zu verwirklichen.

Doch so Wintergarten  
Leyental  
altmancher Wintergarten beziehungsweise seine Bewohner leiden unter Nutzungsmängeln oder Bauschäden, insbesondere durch Feuchtigkeit. Entsprechend hoch ist auch die Skepsis gegen den feuchteempfindlichen Baustoff Holz. Probleme mit dem Wintergarten beruhen jedoch keineswegs auf dem Material Holz an sich, sondern auf ungeeigneten Konstruktionen, "Formfehlern" und falscher Nutzung.
Jeder Wintergarten ist ein raumklimatisches System, das von einer Reihe natürlicher Phänome wie Sonneneinstrahlung, Wärmeströmen, Luftzirkulation und Luftfeuchtigkeit abhängig ist. Die Planung verlangt daher ein hohes Maß an Einzelabstimmung, die Ausführung kann durchaus mit Systemlösungen erfolgen – wenn das Detail stimmt.

Frage der Form
Das Prinzip lautet, einen Wintergarten so zu bauen, dass der "Betrieb" so weit als möglich durch bauliche Maßnahmen gelenkt wird. Besagte Phänomene können so entweder genutzt oder in ihren negativen Auswirkungen gemildert werden.
Es besteht ein Ursache-Wirkungs-Geflecht aus Form-Konstruktion-Funktion, das bis ins Detail Auswirkungen auf das klimatische "Verhalten" und die Konstruktion des Wintergartens hat. Umgekehrt liegt der Grund für das "Nichtfunktionieren" eines Wintergartens, sprich Überhitzung oder Tauwasseranfall, auf der Vernachlässigung wesentlicher Kausalzusammmenhänge.
Schon die Form, speziell die Neigung der Glasflächen, bestimmt in Grundzügen das spätere Raumklima. Faustformel: Nur steile Dächer gewährleisten eine effektive Sonnennutzung und ermöglichen eine funktionierende natürliche Lüftung durch Warmluft auftrieb. Je flacher ein Dach um so eher und um so stärker stellen sich die ungewünschten Erscheinungen wie etwa Luftstau, Kälte und Tauwasser ein. In weit ausladenden Bauvolumen treten schnell ausgeprägte Temperaturextreme auf, die noch dazu in Kombination mit intensiven Bepflanzungen zu hohen Feuchtebelastungen führen.

Construction follows form
Einfache Geometrien unterstützen die natürliche Klimatisierung. Umgekehrt be- oder verhindern Ecken und Versprünge in erheblichem Umfang die Durchlüftung oder die Beschattung. Die Vermeidung thermischer Extreme schont die Konstruktion, sei es der Anstrich des Tragwerkes oder das Silikondichtprofil.
Natürlich sind die thermischen Erscheinungen, die unerwünschten wie die beabsichtigten, auch Resultat des Baustandards, den Baustoffqualitäten und der Verarbeitung.
Einfache Formen ermöglichen einfache Konstruktionen, folglich eine einfache und funktionssichere Ausführung. Je komplizierter die Dachformen, um so schwieriger, um nicht zu sagen abenteuerlicher werden die Abdichtungsversuche das beginnt bei engen Kehlen und hört auf bei sternförrnigen Tragwerken.

Glas und Rahmen
Ein Wintergarten hat in erster Linie eine Reihe von Schutzfunktionen zu erfüllen: Schutz der Bewohner, des Bauwerkes selbst, Witterungsschutz, Wärmeschutz, Sonnenschutz und Feuchteschutz.
Die wichtigsten Materialkennwerte sind die Witterungsbeständigkeit Dichtstoffe werden vornehmlich durch Minustemperaturen und UV-Strahlung beeinträchtigt sowie die Wärmeleitung/ -dämmung. Anzustreben ist stets ein möglichst niedriger k-Wert (hoher Wärmeschutz). Das gilt für das Glas wie für das Tragwerk aus Holz. Entscheidend ist jedoch hierbei nicht allein die Fläche, sondern der Rahmen und nicht zuletzt der Bauanschluss, also Fugendichtheit und thermische Trennung.
Je höher die Wärmedämmqualität des Glases, um so größer ist der Einfluß des verhältnismäßig kleinen Rahmenanteils auf den Wärmefluss und die Energiebilanz. Da die thermischen Qualitäten des Glases Wintergarten Stadtvillaimmer höher sind als die des Rahmens, empfiehlt sich für die Konstruktion die einfache Grundregel: Rahmenanteil minimieren.
Glas und Rahmen ergänzen sich zu einem Funktionssystem mit unterschiedlichen Aufgaben. Und dort, wo die beiden Komponenten zusammengefügt werden, liegen die wahren technischen und thermischen Qualitätskriterien einer Holz-Glaskonstruktion.
Das Verglasungssystem als Mittler zwischen innen und außen hat folgende Funktionen:

  • thermische Trennung . Dampfdichtung
  • Dampfdruckausgleich . Hinterlüftung
  • Ableitung von Tauwasser
  • Glasauflage und Lastverteilung
  • Abdichtung nach außen.

Ebenenmodell
Eine gute Hilfe für die Planung einer feuchte und wärmeschutztechnisch hochwertigen Konstruktion bietet das Funktionenschema des Instituts für Fenstertechnik (i.f.t.) Rosenheim; ein Modell, das für Fenster und Fassaden gleichsam anzuwenden ist.
Die Trennung von Raum und Außenklima verläuft in der inneren Konstruktionsebene; die Temperatur dieser Ebene muss immer über der Taupunkttemperatur der Raumluft liegen.
Die Ebene darf nicht unterbrochen werden. Beim Funktionsbereich werden durch Material und Verglasungstechnik Wärme-, Feuchte, und auch Schallschutz sichergestellt. Die Randbereiche (Glasfalz und Abdeckungen) müssen mit dem Außenklima verbunden, vom Raumklima aber getrennt sein. Der Funktionsbereich muss dauerhaft trocken bleiben, dennoch eintretende Feuchtigkeit über die konstruktiv geschützten Verbindungen nach außen gelüftet werden können. Die Wetterschutzebene muss dauerhaft vor Feuchteeintritt von außen schützen und eine kontrollierte Abführung gewährleisten.
Somit sollte man in getrennten Dichtebenen konstruieren und nach einer Faustformel des Glaserhandwerks: "innen dichter als außen".

Bauweisen
Im Wintergartenbau finden im Wesentlichen zwei Bauweisen Anwendung: die Fensterkonstruktion aus Fensterelementen und weitaus häufiger die Pfosten-Riegel-Konstruktion als Mischkonstruktion aus Holztragwerk und AIuminiumverglasungssystem. Nachtteile der Fensterkonstruktion sind der hohe Rahmenanteil und die gestalterischen Einschränkungen, gerade im Anschluss zum Glasdach. Doch egal auf welche Bauweise die Wahl fällt, in jedem Fall zählt das Detail- ohne allerdings das Klimasystem Wintergarten aus dem , Auge zu verlieren.
Sorgfältiges Konstruieren gewährleistet Wärme-, Feuchte und Holzschutz, nicht zuletzt zufriedene Bewohner.

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