Biologisch Bauen - Wachstum hat auch in der Architektur seine Grenzen. Nach einem Ausflug in schwindelnde Höhen kommt nun die Rückbesinnung auf Bewährtes. Architektur wird wieder bescheidener. Doch nostalgische oder romantische Schwärmerei wäre fehl am Platz. Der Mut zum Einfachen und Selbstverständlichen darf sich einer Weiterentwicklung am Bau nicht verschließen. Die verfahrene Energiesituation zwingt zu raschem Handeln. Neue sanfte Technologien, wie sie die Solararchitektur entwickelt, schaffen einen Ausweg aus dieser Situation. Bei all den Neuerungen müssen der Mensch und seine Umwelt im Zentrum der Entwicklungen stehen. Gesundes Bauen und Wohnen ist in unserer Zeit zu einem Grundbedürfnis geworden. Aus praktischer Sicht kann diesem Bedürfnis am einfachsten dadurch entsprochen werden, daß möglichst natürliche Materialien wie Holz, Lehm, Ziegel, Glas und Kalk am Bau zum Einsatz kommen. All diese Baustoffe haben eine jahrhundertelange Bewährungsprobe hinter sich. Vielen modernen Baustoffen, in atemberaubender Schnelligkeit in der Retorte entwickelt, fehlen diese Erfahrungswerte. Manche Neuerungen mögen ein echter Fortschritt sein, manche haben sich aber bereits als ernsthafte Bedrohung für unsere Gesundheit erwiesen. Giftige Holzschutzmittel, Asbestzement, Bitumen, PVC sowie verschiedene Lösungsmittel seien hier an erster Stelle genannt.
Biologisch Bauen heißt auch, sich auf die natürlichen Gegebenheiten der Landschaft, des Klimas und der Witterung einzustellen. Auf diesem Gebiet ist die Baubiologie zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt wie die Solararchitektur. Beide Bereiche können sich also hier ergänzen. Viele Ideen warten noch auf ihre Realisierung; manches hält in der Praxis den hohen Erwartungen nicht stand; doch soviel steht fest: Bio und Solararchitektur schaffen die Grundlagen für humanes und naturgerechtes Bauen und darüberhinaus einen Freiraum, in dem noch Platz ist für Abenteuer und Träume.
Real-biologisch Bauen - Ich habe selber biologisch unser Wohnhaus mit Büro gebaut und die gemachte Erfahrung in einem real-biologischen Ausbau verwertet. Dies bedeutet nicht, daß ich mit Lehm oder Holz (wegen der Imprägnierung oft unbiologisch) baue, sondern, daß möglichst keine gesundheitlich bedenklichen Baustoffe (z.B. Verdünner, Faserstoffe, chemischer Holzschutz u.a.) verwendet werden. Insgesamt wird ein zwar äußerlich konventionelles, aber gesundes Haus mit möglichst wenig Wohngiften angestrebt. Besonders wichtig sehe ich die Abschirmung vor radioaktiver Strahlung (Radon-Gas). Diese wird immer noch von vielen Baustoffen (Gipsplatten, Fliesen u.a.) abgegeben. Da Radon auch vom Erdreich emittiert wird, können Kellerräume und nichtunterkellerte EG-Räume stark belastet werden. Unsere modernen Häuser müssen absolut luftdicht gebaut werden. Wenn dann die Bewohner nicht perfekt lüften, besteht die Gefahr einer erhöhten Radon-Lungendosis (natürlich auch anderer Baugifte) und damit eine signifikant erhöhte Krebsgefahr. Ich versuche dies durch Wahl die ausgewählter Baustoffe und Einbau von Sperrschichten zum Erdreich zu vermeiden.
Ökologisch Bauen - Jedes Gebäude, jede Siedlung ist etwa so wie ein Auto oder eine Industrieanlage ein umweltbelastendes Objekt. Herstellung und Transport der Baumaterialien verursachen ebenso wie der Bauvorgang selbst und die anschließende Benutzung der Gebäude Rohstoff und Energieverbrauch, Luft und Wasserverschmutzungen, Lärm, Abfälle, mikroklimatische und landschaftliche Veränderungen, Bodenversiegelung und Flächeninanspruchnahme. Die Summe aller Gebäude, aller Siedlungen hat wesentlichen Anteil an der Ressourcenverknappung und der Umweltbelastung." Ökologisches Bauen bedeutet dem Programm des UBA (Umweltbundesamt) zufolge daher bereits bei der Planung ein umwelt- und energiebewußtes Vorgehen:
- bei der Wahl des Standorts,
- bei der Konzeption des Gebäudes, seiner Form und Stellung,
- bei der Funktionsorganisation und den haustechnischen Systemen,
- bei der Einbeziehung von Vegetationen.
Als Ziel dieser Planung wird angegeben:
- den Energie und Ressourcenbedarf für die Gebäudeherstellung und -nutzung zu minimieren,
- natürliche Systeme und regenerierbare Ressourcen intelligent zu nutzen (passive Solarenergienutzung, natürliche Klimatisierung, Pflanzenkleid),
- Menge und Konzentration von Luft und Wasserverunreinigung, Abwärme, Abfällen, Abwässern und versiegelter Fläche gering zu halten,
- die Artenvielfalt der Tier und Pflanzenwelt am Standort zu erhalten oder zu erhöhen,
- das Gebäude schonend in das Landschaftsbild einzufügen
- und damit letztlich auch gesundes Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen.
Bei meinen Projekten wird eine geringe Umweltbelastung durch den Hausbau beabsichtigt. Es werden Materialien (z.B. Kalksandsteine, einheimisches Holz, Beton) verwendet, die in der Herstellung wenig Energie und Ressourcen verbraucht haben. Durch getrennte Nutz- und Trinkwasserleitungen, Regenwasserspeicherung und Versickerung wird Trinkwasser gespart bzw. dem Grundwasser wiedergegeben. Der Einsatz moderner Technik (Brennwertheizung, Solarenergie) und Wärmedämmung spart Energie und schützt somit die Umwelt vor Immissionen.
Ökonomisch Bauen - Besonderer Wert wird bei meinen Projekten auf lange Lebensdauer und geringe Unterhalts- und Verbrauchskosten gelegt. Durch Energiesparbau, passive Solararchitektur und Materialqualität (meine Spezialgebiete) kann man die Verbrauchs- und Erhaltungskosten minimieren. Beim Hausbau sind die Mehrkosten noch zu kalkulieren. Wer weiß was später ist, wenn die Nebenkosten fast die Höhe einer Kaltmiete erreichen. Nicht umsonst gewinnt das Facility-Managment an Bedeutung. Denn die Herstellungskosten machen ja meistens nur ca. 40% der Bauwerkskosten über die gesamte Lebensdauer aus. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus müßte man eine monatliche Rücklage von ca. 150 EURO für Renovierungsarbeiten bilden. Sehr schöne Beispiele und einen Kostenrechner finden Sie bei www.rundumshaus.com
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